Es war im Jahre 1950, so schrieb unser Freund und „Treuer Husar“ Werner Hochstetter zum 25jährigen Jubiläum, als sich einige Mitarbeiter der Chemie Faser AG zusammenfanden, um eine Karnevalsgesellschaft zu gründen. Bei der Firmenleitung wurde ein dementsprechender Antrag gestellt, den der inzwischen lange verstorbene Dr. Franz Kaiser genehmigte. Unter dem Namen “Faser-Husaren Schwarz-Weiß” Siegburg wurde die Karnevalsgesellschaft beim Amtsgericht Siegburg eingetragen.
Die trockenen Fakten sind Gott sei Dank nicht alles, die Presse berichte damals ganz überschwänglich von der Premiere der Faserhusaren am 18. November 1950 im Hotel „Zum Stern“ (vgl. Zeitungsausriss). Fünfzehn Jahre entwickelte sich die junge Karnevalsgesellschaft prima. Dann aber gerieten die Faserhusaren zusammen mit der Chemie Faser AG – später Phrix AG – in die Krise. Die Zellwolle war nicht mehr gefragt, das Werk wurde geschlossen, die Belegschaft – und damit ein guter Teil der Faserhusaren – verstreute sich in alle Winde. 1967 zählte man noch acht Mitglieder, und “nur durch das Eingreifen einiger Idealisten wurde die Gesellschaft vor der Auflösung bewahrt”, heißt es in einem Bericht über die Zeit 1967-1972.
Die Herrenkarnevalsgesellschaft „Faserhusaren“ wandelte sich zur Karnevalsgesellschaft „Husaren Schwarz-Weiß“, in der alle mitmachen durften. Vor allem aber packten Menschen wie Ewald Unterberg an und gaben der Gesellschaft mit neuen Ideen wieder Schwung. Einen besonderen Höhepunkt erreichten die Husaren unter der Führung von Präsident Wilfried Rehme, dem Vorsitzendem Hans Schäfer, Zahlmeister Friedel Kleinholz und Klaus Knipp als Trainer. Mit großer Energie und Entschlossenheit legten sie die Basis für großartige sportliche Erfolge: Das Tanzcorps der Gesellschaft erreichte schon in den ersten Jahren der Zusammenarbeit direkt gute Platzierungen und wurde dann 1989 und 1990 im BdK verdient zweimal Deutscher Meister und Europameister bei den gemischten Garden!
Die nach einer solchen Erfolgsserie unausweichlichen Umbrüche wurden in den 90er Jahren gut gemeistert. Das Tanzcorps verzichtete auf die Teilnahme an Meisterschaften und konzentrierte sich mit großem Erfolg auf die Entwicklung eines eigenständigen Stils und auf Auftritte bei Sitzungen. Seit sage und schreibe 25 Jahren kreiert Daniela Arucaj jedes Jahr einen neuen Motto-Tanz und kombiniert Elemente aus dem Gardetanz und dem Volkstanz mit modernen Tanzschritten und kleinen schauspielerischen Einlagen. Lohn für Kreativität und Engagement war die Verleihung des überregional hoch angesehenen Ettlinger Narrenbrunnenpreises im Jahre 2003.
Die gute Jugendarbeit der Husaren Schwarz-Weiß wird allseits gelobt. Durchweg sind es frühere Mitglieder des Seniorentanzcorps, die heute die Corps der Husaren trainieren (wobei dieser Werdegang auch ein schönes Zeichen für einen bemerkenswert guten Generationenwechsel im Verein ist). Während die Minis, um die sich Heike Stein und Anja Delgado Suarez liebevoll kümmern, noch zu klein für Turniere sind, haben das Jugendtanzcorps und das Juniorentanzcorps in den letzten zehn Jahren viele, viele Titel ertanzt; beide Corps waren schon mehrfach Nordrhein-Westfalen-Meister, Rheinland-Pfalz-Meister, Hessenmeister und auch Deutscher Vize-Meister! Und beiden Corps gelang schon der Gewinn der „Deutschen Meisterschaft“ in unserem Verband, dem Rheinische Karnevals-Korporationen e.V. Koblenz (RKK)! 2006 wurde das Juniorentanzcorps unter Leitung von Martina Theisen „Deutscher Meister“ in der Disziplin „Gemischte Garden“ und 2014 konnte auch das Jugendtanzcorps unter Leitung von Tatjana Großpietsch mit Gewinn der „Deutschen Meisterschaft“ in der Disziplin „Tanzgarden weiblich“ ganz oben auf’s Treppchen steigen!